Womit fing alles an? Mit dem Urknall antworten die Wissenschaftler. Ob die Welt wirklich mit einem Urknall begann ist nicht erwiesen. Ich habe eine andere Geschichte gehört. Einen gepflegten Garten hatte er, Gott Vater, das war auch keine Kunst, er hatte ja jemand, er ihm die Arbeit machte. Adam und Eva seine Kinder kümmerten sich um das gute Stück Land. Sie schnitten die Hecken und ernteten, sie säten und rechelten. Fleißig die beiden muss man sagen. So verging ein Tag um den anderen, einer schöner als der andere, die Sonne schien uns dreimal im Jahr wurden die Kartoffeln geerntet, alles ging leicht von der Hand, wie im Paradies eben.
Ich selber hielt nicht so viel von der intensiven Gartenpflege und dies liebevolle Geplänckel vom Gott Vater mit seinen Kindern Adam und Eva. Ich ringelte mich lieber um Baumäste, um meine Perspektive zu verändern. Normal lebe ich im Gras und sehe von diesen Menschen nur ihre nackten Füße auf dem Baum kann ich alles sehen. Groß sind sie die Menschen und aktiv, das ist ja kaum auszuhalten. Soviel Freude und Liebe wie im Paradies, kann man sich gar nicht vorstellen, mir persönlich fehlte die „aktion“. Nun es war zu erwarten, dass sich da etwas zusammenbraute, die Wolken zogen sich zusammen. Und von Ferne hörte man das Gewitter grollen.
Die Feigen, die süßesten Früchte die ich kenne, wurden im Garten reif. Alles freuten sich schon auf den Genuss, deshalb konnte niemand verstehen, was sich dann ereignete: Gott Vater streifte durch den, ich spürte die Erde unter mir erzittern Garten und verkündete laut, dass alles es hören konnten: Von dem Baum isst niemand – das das klar ist. Adam und Eva maulten rum, so süße Früchte, ob er die alleine Essen wolle. Gott Vater blieb hart – wer davon isst wird hart bestraft und damit basta.
Die Feige ist ja die Liebesfrucht, ich wusste schon was Eva wollte, sie wollte den Adam für sich gewinnen, mithilfe der süßen Frucht. Jetzt hatte Gott Vater ihren Plan zunichte gemacht. Arme Eva. Ich verstand den Aufstand von Gott Vater wegen dem Baum auch nicht – vielleicht wollte er ein Exempel statuieren, den Gehorsam erproben, dass fand ich angesichts der leckeren Feigen ziemlich unpassend.
Langer Rede kurzer Sinn ihren Plan wollte Eva sich nicht vermasseln lassen und auch ich riet ihr die Drohung von Chef nicht so ernst zu nehmen. Das konnte er nicht bringen, Adam und Eva den ganzen Tag lang schuften zu lassen und dann die besten Früchte für sich selbst zu behalten. Das Problem war nur, dass Eva bisher alles getan hatte, was Gott Vater wollte. Sie traute sich nicht. Aber das konnte ja nicht ewig so weitergehen, das sie sich alles gefallen ließen, Frau muss ihr Leben selbst in die Hand nehmen.
Eva erzählte mir, dass Gott Vater gesagt hätte, wenn sie nicht gehorchen würde, dann müsste sie auch die Verantwortung für en Garten übernehmen und nicht wie bisher nur ausführen, was Gott Vater anordnete, also sähen, scheiden oder ernten. Er sagte, sie wisse gar nicht, was sie sich mit der Verantwortung aufbürden würde, vieles würde das Paradies Gefährden, das Böse lauere überall.
Eva war nach den vier Augen Gespräch ganz geschafft. Aber sie gestand mir auch, dass sie sich im Paradies unterfordert fühle, anders als Adam, der gut damit zu recht kam ,dass zu tun, was Gott Vater ihm sagte. Eva aber wollte gestalten, en Garten umbauen.
Das wird schwer durchzusetzen sein, sagte ich zu Eva. Dann musst du am besten jetzt schon anfangen zu tun, was du für richtig hälst und dann auch von en Früchten essen, sonst schaffst du es nie und so schlimm wird die Strafe das Donnerwetter von Gott Vater auch nicht sein. Aber darin hatte ich mich getäuscht!
Eva hielt meinen Vorschlag für einen guten Plan. Jetzt mal bei den Früchten vom großen Baum in der Mitte des Garten anzufangen und bei ihnen nicht zu tun, was Chef sagt, um mit ihm später über die Umgestaltung des Garten weiter zu verhandeln.
Eva zögerte nicht länger, pflückte eine Feige und biß hinein. Süß schmeckt sie und lecker war sie. Adam, komm schmecke die Frucht an. Adam hatte große Angst vor Gott Vater und wollte keine Feige. Als er aber merkte, wie gut sie Eva schmeckte, konnte er sich auch nicht mehr zurückhalten und aß die Feige. Kaum später zur Abenddämmerung , ich hörte es und sürte das Zittern der Erde, kam Gott Vater in den Garten, um die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Er setzt sich unter den Feigenbaum und war mit sich zufrieden. Ich schlängelte mich in seine Nähe, weil ich in der ersten Reihe sitzen wollte, wenn etwas passieren würde. Gott Vater sag mich und lächelte auf mich nieder.
Milchiger Saft tropfte sanft auf seinen Arm und er schaute hoch in die Krone des Baum und was sag er: eine Feige fehlte, an der Stelle, an der sie abgenacht wurde, topfte der Feigensaft herunter. Wutentbrannt sprang Gott Vater auf und brüllte: Adam, wo bist du? Adam der kluge Junge hatte sich wohlweislich versteeckt – das nützte ihm aber nichts, gott Vater fand ihn.Und los gings: Was hast du dir abei gedacht, von diesem Baun zu essen, ich habe es dir streng verboten. Adam krigte nur noch heruas: die Eva war, die gab mir die Feige. Seit dieser Zeit heipen Menshen, die sich wie Adam verhalten: Feiglinge.
Wer die erste Frau aber auf der Welt war, das erzählt die Tradition der Menschheit in vielen Varianten.