Meine Oma häkelte Topflappen. Für mich waren das zähe, widerspenstige Teile, sie waren knallbunt und hatten kleine Zähnchen am Rand. Sie waren einfach niedlich, weniger um einen Topf zu greifen und vom Herd zu holen, dazu hatten wir andere Arbeitsgeräte, aber um sie in der Küche als eine Art Schmuck anzuhängen. Manchmal war in der Mitte, wie sollte es anders sein, eine gehäkelte Rose.
Ich musste häkeln, bzw. häkeln lernen im „Handarbeitsunterricht“, dass ich wenig erfolgreich war, muss nicht groß erwähnt werden! Die Handarbeitshobbies erfahren eine Renaissance, Stricken, Nähen und Häkeln. Gehäkeltes wirkt auf mich auch heute einfach altmodisch!
Aber nichtsdestotrotz kommt es wohl weniger darauf an, was gehäkelt wird, sondern wer häkelt! Wenn Männer häkeln und dazu noch Polizisten sind, schaffen sie es, Straffällige zu resozialisieren.
Also lerne ich: nicht häkeln an sich ist wichtig, sondern, wie immer, wer häkelt.
Wenn Männer häkeln…
resozialisieren sie Strafgefangene,
wenn Männer kochen…
dann kochen sie Sterne,
wenn Männer schwul sind…
dann „ist das gut so“,
wenn Männer Transvestiten sind..
dann ist das eine Talkshow wert,
wenn Männer Krankenschwestern werden…
muss der Berufsstand umbenannt werden,
wenn Männer krank sind………