Den Willen Gottes, den sollten alle Menschen finden können, das war das Ziel, das Ignatius vom Loyola (1491 bis Juli 1556) antrieb und ihn bis heute bekannt machte, weil er als Gründer des Jesuitenordens und Begründer geistlicher Übungen, den Exerzitien gilt. Ignatius hatte sie in Jahren persönlichen Suchens und Ringens entdeckt und entwickelt. Als "Pilger" bezeichnete sich Ignatius in seiner Autobiographie; Unterwegssein, Wachsen und Reifen waren die Themen seiner Spiritualität. Die Bildung des eigenen Herzens war sein Anliegen, um empfänglich für die Begegnung mit Christus zu werden. Ignatius von Loyola, geboren im spanischen Baskenland, entstammte einem Rittergeschlecht. Er erhielt eine militärische Ausbildung und wurde im 30. Lebensjahr schwer durch eine Kugel, die ihn ins rechte Bein traf, verletzt. Sein langes Krankenlager führt zu seiner Bekehrung. Als es ihm besser ging, verließ er sein Elternhaus und verbrachte ein Jahr als Einsiedler. In diese Zeit schrieb er sein Exerzitienbuch. Danach bemühte er sich um weitere Bildung seinerseits und strebte an Seelsorger zu werden. Mit Freunden, die er während seiner Studien schätzen lernte, tat er sich zusammen und sie gelobten Armut und Ehelosigkeit. Sie stellten sich Papst Paul III. für Seelsorgearbeiten zur Verfügung. Am 15. April 1539 war das das Fundament für einen neuen Orden gelegt. Die Wirkkraft von Ignatius, die bis heute von ihm und seinem Werk ausgeht, hängt mit der Intensität seiner Suche nach Gott zusammen. Er legte großen Wert auf die Glaubensaneignung und ließ dabei die Menschen nicht allein, er gab ihnen Hilfestellung und Übungen, um ihren Glaubensweg zu finden. Er wollte auch Kinder und einfache Menschen mit seiner Katechese und Meditation erreichen. „Den Seelen helfen“, wie Ignatius sein Engagement bezeichnete, bedeutete für ihn selbstverständlich auch den Leib mit zu bedenken und alles, was er braucht: Nahrung, Kleidung, Wohnung etc.. Das ganzheitliche Wohl des Menschen stand für ihn im Vordergrund; bis heute zeichnen sich die Jesuiten nicht nur durch Bildung, geistig Reife, sondern auch durch das Engagement für bedürftige Menschen aus. Bei allem, was er tat, wusste er sich verbunden mit Gott. Nicht aus eigener Kraft heraus handelte er, sondern er sah sich als „Arbeiter“ bzw. „Werkzeug“ Gottes an, der den Mut zum Handeln von Gott bekam.