Warenverräumung


Einkaufengehen ist je nach Machart und Lebenssituation eines Menschen unterschiedlich beliebt   und als Aufgabe angesagt. Mancher wird zur Shopping-Queen, der andere lässt sich nur liefern, was unbedingt zum Leben nötig ist. In Familienzeiten wird Einkaufen oft zum Stress, neben Beruf und Kindern muss für alles im Haushalt gesorgt werden, damit Essen da ist und die Familie funktioniert.

Für Menschen, die älter sind, eventuell im Ruhestand, ist Einkaufen oft eine Hauptbeschäftigung und die Möglichkeit unter Leute zu kommen; auch um ein „Pläuschchen“ zu halten. Gerade beim Warten in der Schlange vor der Kasse oder an der Kasse selbst. Bei den neuen Selbstkassier-Kassen gibt es selten Warteschlangen. Wenn doch: nur gehetzte Menschen, die nicht schnell genug einen freien Platz ergattern können. Und ein weiterer Punkt: Die neuen Selbstkassier-Kassen sprechen nicht. Der Preis meiner Waren aus dem Mund der Kassiererin war das, außer dem „guten Tag“ am Anfang und „schönen Tag noch“ am Ende, auf das man sich verlassen konnte.

Am Nachmittag, nachdem ich diese Zeilen geschrieben hatte, wurde mir in einem Discounter klar gemacht, wie diese Kassen heißen: „Expresskassen“ was selbst das Personal nicht glaubt, denn handschriftlich war auf einem Plakat angemerkt, die „Selbstbedienungskassen“(!) seien defekt.


















Gemütlich 

Gemütlich von Regal zu Regal schlendern, die Sonderangebote prüfen: Das können schöne Stunden im Dasein manchen Rentners sein. Und auch dieses Vergnügen ist nicht mehr ungetrübt. Seit noch nicht allzu langer Zeit werden während der Einkaufszeiten die Waren in die Regale sortiert. Große Metallgittergestelle versperren den Kundinnen den Weg, da sind lauter Kartons drin. Andere Vehikel transportieren Waren oder gefrorene Lebensmittel an die entsprechenden Stellen im Ladengeschäft. Mit einem großen Einkaufswagen daran vorbeizuziehen, ist nicht ohne körperlichen Einsatz der Kundinnen zum Verschieben des anderen Gerätes möglich.

Problematisch bei diesem Körpereinsatz wird die Begegnung mit dem warenverräumenden Personal. Sie flitzen von Ecke zu Ecke und manchmal wird Ausweichen kaum mehr möglich. „Ach, ich habe sie gar nicht gesehen“, heißt es dann. „Na ja“, frage ich mich, was hat eigentlich ein Kunde, eine Kundin in einem Geschäft zu suchen…


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