Segen


Um den Segen Gottes wird am Ende jedes Gottesdienstes gebetet, beziehungsweise er wird durch die Geistlichen gespendet. Der Segen Gottes begleitet die Menschen.

Im Gegensatz zum Fluch bezeichnet der Begriff Segen die Vergewisserung von gutem und gelingendem Leben. Im Alten Testament segnet Gott die Menschen (Gen 1,28), damit wird die Gewissheit des Fortbestandes des Menschen und seine Begleitung materialisiert.

Der Segen wird mit Segensworten und durch Handauflegung gespendet. Der persönlich zugedachte Segen symbolisiert  gleichzeitig Gottes Bund mit den Menschen, seinen Willen die Schöpfung zu erhalten. Die Wirksamkeit des Segens liegt in der unverfügbaren Freiheit Gottes.

Erschlichener Segen

Das manifestierte Heilshandeln Gottes am Menschen, der Segen entzieht sich menschlichen Verstehensmöglichkeiten. Jacob erschleicht sich den Segen seines Vaters. Er erkauft sich von seinem Bruder das Erstgeburtsrecht und erhält den Familiensegen vom blinden Vater, den er betrügen muss, indem er als sein Bruder auftritt (Gen 27,23b-29). Die Unbegreiflichkeit Gottes zeigt sich, weil er scheinbar unmoralisches Handeln zulässt und unterstützt.

Erkämpfter Segen

Jacob erringt (Gen 323, 1-33) sich den Segen im Kampf auf Leben und Tod. Am Fluss Jabbok wird Jakob im Dunkeln  von einer Macht angegriffen. Ein Kampf auf Leben und Tod bricht aus. Jakob erkennt im Angreifer Gott und erzwingt sich den Segen. Merkwürdige Wege und Umwege, die Segen zu nehmen vermag

Von Jesus werden Segenshandlungen überliefert, z.B. die Kindersegnung (Mk 10, 13ff). Der Segen Gottes manifestiert sich im Leben Jesu.

Segen stellt in den Machtbereich Gottes. Er symbolisiert seine Nähe und Wirkkraft. Segen ist weder eine Garantie für Erfolg, noch ein magisches Schutzschild gegen Böses und Leidvolles. Auch gesegnete Menschen können Leid und Unglück erleben. Trotzdem sind sie „behütet“ und unter Gottes Schutz gestellt. Das Entscheidende am Segen ist nicht, ob Gutes erfahren wird oder ob es schlecht geht. Gesegnet-sein heißt: Inmitten der äußeren Umstände, wie immer sie aussehen, ist Gottes Nähe vorhanden, ist seine Kraft da, hat der Mensch die Möglichkeit mit den Gegebenheiten seines Lebens umzugehen.


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